Fallkerb herstellen
Beginnen Sie beim Baumfällen immer mit dem Fallkerb auf der Seite des Baumes, wo er später hinfallen soll. Auf diese Weise können Sie die Fallrichtung steuern – eine wesentliche Voraussetzung, um Unfälle und Verletzungen für Sie und in Ihrer Umgebung befindliche Personen zu vermeiden. Kurz gesagt – das richtige Fertigen des Fallkerbs ist eine Voraussetzung für das sichere Fällen eines Baums.
Das Prinzip des Fallkerbs basiert darauf, ein „Scharnier“ aus Holz zu erhalten, das den Baum während des Falls in eine bestimmte Richtung lenkt. Die Bruchleiste entsteht durch den Fallkerb und den letzten Fällschnitt. Die Platzierung, der Winkel und die Tiefe des Fallkerbs sind entscheidend, um die gewünschte Fallrichtung sicherzustellen.
Wenn Sie noch keine Erfahrung beim gerichteten Fällen haben oder Ihr Know-How auffrischen möchten, empfehlen wir Ihnen, auf „Gerichtetes Fällen“ vorbeizuschauen.
Bevor Sie beginnen:
Das Baumfällen kann gefährlich werden. Der beste Weg, sicher zu sein, ist eine gute Vorbereitung. Bevor Sie also mit dem Baumfällen beginnen, sollten Sie sich über die Sicherheit beim Arbeiten mit Motorsägen, die richtige Ausrüstung und das genaue und sorgfältige Planen des Fällens vertraut machen.
Wenn Sie unerfahren sind oder sich unsicher fühlen – lassen Sie sich von einem professionellen Anwender beraten.
Wahl des richtigen Fallkerbs
Ein Fallkerb kann auf viele verschiedene Arten gesägt werden. Nachfolgend beschreiben wir die vier gängigsten – und sichersten – Methoden:
- Offener Fallkerb, Oberschnitt bestimmt die Fallrichtung
- Offener Fallkerb, Unterschnitt bestimmt die Fallrichtung
- Offener Fallkerb mit großem Öffnungswinkel
- Humboldt- oder umgekehrter Fallkerb
Die Hauptunterschiede zwischen diesen Methoden sind die unterschiedlichen Öffnungswinkel, die Reihenfolge, in der Sie die Schnitte ausführen und wo Sie den Fällschnitt ansetzen.
Nachfolgend eine kurze Beschreibung der vier Methoden.
Guide
Fallkerbe
1. Offener Fallkerb, Oberschnitt bestimmt die Fallrichtung
Ein offener Fallkerb wird in ebenem oder leicht abfallendem Gelände empfohlen. Die sicherste und einfachste Methode.
• Empfohlene Methode: Sicher und zuverlässig.
• Vielseitig einsetzbar auf ebenem, leicht abfallendem Gelände.
• Einfacher für den Unterschnitt, den gewinkelten Oberschnitt zu treffen, um die Fällrichtung genau zu bestimmen.
• Der Fällschnitt erfolgt auf gleicher Höhe oder etwas höher als der Fallkerb
+ Niedrige Stumpfhöhe.
+ Die Bruchleiste bleibt so lange intakt, bis der Stamm auf dem Boden auftrifft, was eine bessere Kontrolle ermöglicht.
2. Offener Fallkerb, der Unterschnitt bestimmt die Fallrichtung
Wird in einigen Teilen der Welt zum Baumfällen auf ebenem, leicht abfallendem Gelände eingesetzt und eignet sich gut bei Bäumen, die zum Splittern neigen
• Vielseitig einsetzbar auf ebenem, leicht abfallendem Gelände.
+ Niedrige Stumpfhöhe.
+ Der kleinere Öffnungswinkel (45–55°) bedeutet, dass die Bruchleiste früh bricht, was gut für Splitt-gefährdete Bäume ist. Die höhere Position des Fällschnitts kann die Gefahr des Splitterns erhöhen.
– Es kann schwieriger sein, die richtige Kerben- und Bruchleistengröße zu erreichen.
3. Offener Fallkerb mit größerem Öffnungswinkel
Wenn Sie beim Fällen noch mehr Kontrolle benötigen, empfiehlt sich diese Methode, da die Bruchleiste länger intakt bleibt.
• Vielseitig einsetzbar auf ebenem, leicht abfallendem Gelände.
• Die Fallkerböffnung ist größer als 70°, was eine bessere Kontrolle und Genauigkeit ermöglicht.
• Der Unterschnitt ist vom Fällschnitt nach unten abgewinkelt.
• Der Fällschnitt wird auf gleicher Höhe oder etwas höher als der Fallkerb gesetzt.
+ Die Bruchleiste bleibt so lange intakt, bis der Stamm auf dem Boden auftrifft, was bessere Kontrolle ermöglicht.
– Höhere Stumpfhöhe.
4. Umgekehrter Fallkerb oder „Humboldt“
Dies ist eine sichere und effiziente Methode, einen Baum zu fällen, der an einem steilen Hang steht oder anfällig für Splittern ist.
• Gut geeignet für dickere Bäume und steilere Abhänge
• Fallkerböffnung mindestens 45°
• Der horizontale Schnitt hat den gleichen Winkel wie der Fällschnitt
• Der Fällschnitt liegt etwas höher als der Fallkerb.
+ Für Bäume, die anfällig für Splittern sind.
+ Intaktes Stockholz .
+ Niedrigere Stumpfhöhe an steilen Hängen.
– Höhere Stumpfhöhe auf flachem Grund.
Auch hier empfehlen wir den Einsatz des offenen Fallkerbs, bei dem die Richtung durch den Oberschnitt festgelegt wird. Dieser ist sicher, einfacher und für die meisten Baumfällungen geeignet.
Empfohlene Methode
Offener Fallkerb, Oberschnitt bestimmt die Fallrichtung:
Diese Fälltechnik empfehlen wir für die meisten Bäume in ebenem oder leicht abfallendem Gelände. Es ist der sicherste und einfachste Weg. Der große Öffnungswinkel (60–80°) sorgt dafür, dass die Bruchleiste so lange intakt bleibt, bis der Stamm auf dem Boden auftrifft.
Indem der Oberschnitt zuerst ausgeführt wird (der auch die Fallrichtung bestimmt), ist es einfacher, den Unterschnitt so zu setzen, dass er den Oberschnitt trifft. Der Fällschnitt wird anschließend auf einer Höhe mit dem Unterschnitt oder leicht darüber gemacht, um die Gefahr des Splitterns zu minimieren.
1. Sägen Sie Wurzelüberstände ab
2. Vorbereiten des Oberschnitts
3. Fallrichtung festlegen
4. Legen Sie den Oberschnitt an
5. Legen Sie den Unterschnitt an
6. Falls erforderlich, den Schnitt von der entgegengesetzten Seite ergänzen
7. Sägen Sie als nächstes den Fällschnitt
Andere Techniken:
Hier haben wir einen Überblick über die vier gängigsten Fallkerbtechniken gegeben und die von uns empfohlene Technik genauer angesehen: Offener Fallkerb, bei dem der Oberschnitt die Fallrichtung bestimmt. Um mehr über die anderen Techniken zu erfahren, lassen Sie sich von einem Profi in Ihrer Nähe beraten.